Kartenausschnitt von Hessen mit den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Werra-Meissner

Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

Immobilienmarktbericht 2023 online verfügbar – Weniger Transaktionen

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Immobilienwerte im Amt für Bodenmanagement Homberg (Efze) hat den Grundstücksmarkt für das Gebiet der Landkreise Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner untersucht und im Immobilienmarktbericht 2023 veröffentlicht.

Lesedauer:4 Minuten

Der Immobilienmarktbericht wird dem gesetzlichen Auftrag zur Schaffung der Transparenz auf dem regionalen Immobilienmarkt gerecht durch Auswertung realer Grundstückstransaktionen aus dem abgelaufenen Kalenderjahr 2022 und daraus abgeleiteten Markttrends.

Er bildet das Marktgeschehen für die drei Landkreise unter verschiedenen Aspekten detailliert ab, bis hinunter auf die Ebene der Gemeinden. Mit vielen anschaulichen Grafiken wird das umfangreiche Zahlenwerk zudem unterstützt und lesbar gemacht. Der Immobilienmarktbericht richtet sich an alle, die genaue und verlässliche Kenntnisse des Marktgeschehens vor Ort brauchen.

Der Bericht steht kostenfrei auf der zentralen Internet-Plattform (www.gds.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster) der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation zum Download zur Verfügung.

Auf dem Immobilienmarkt ist eine gewisse Zurückhaltung spürbar, die sich teilweise bei den Kaufpreisen bemerkbar macht. „Die Preisentwicklung ist in den einzelnen Teilmärkten bzw. Regionen allerdings recht unterschiedlich, so dass eine differenzierte Betrachtung und Einschätzung unbedingt geboten ist. Hierzu sollte der Immobilienmarktbericht mit seinen detaillierten Informationen herangezogen werden“, empfiehlt Uwe Koch, Vorsitzender des Gutachterausschusses und Amtsleiter des Amtes für Bodenmanagement Homberg (Efze).

Gebietsspezifisch

Nachfolgend ein kleiner Auszug aus den Auswertungen für das Gebiet

Immobilienmarktdaten

Die deutliche Abnahme der Anzahl von registrierten Kauffällen (1.526) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit -16 % im Vergleich zu 2021 wirkt sich auch auf den Geldumsatz aus. Der Geldumsatz fällt mit insgesamt 209 Millionen Euro (- 12 %) geringer aus. Der Flächenumsatz hingegen stieg mit 644 ha (+ 29 %) deutlich.

Die meisten Eigentumsübergänge fanden in der Kreisstadt Bad Hersfeld (253) gefolgt von Bebra (196) und Rotenburg a. d. Fulda (154) statt. Die wenigsten Verkäufe verzeichnen die Gemeinden Breitenbach a. Herzberg (26) und Hauneck (26), sowie Cornberg (17).

Unbebaute Grundstücke

Im Vergleich der Kommunen wurden die meisten unbebauten Grundstücke in Bebra (94) verkauft, gefolgt von Rotenburg (50) und Heringen (47). Die wenigsten Verkäufe verzeichnen Hohenroda (13) und Cornberg (6).

Der durchschnittliche Kaufpreis für Wohn-Bauplätze ist in 2022 um 11 % gefallen und liegt damit leicht über dem Durchschnitt aus dem Jahr 2020. Für einen Bauplatz wurde im Durchschnitt gerundet 64,- €/m² bezahlt.

Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen sind die Kaufpreise bei Ackerland auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (+/- 0 %). Die Preise für Grünland sind um 5 % gestiegen. Insgesamt wechselten hier 253 ha im Wert von 2,6 Mio. € die Eigentümerschaft. Der größte Geldumsatz auf diesem Segment wurde in Rotenburg a. d. Fulda erzielt.

Bebaute Grundstücke und Wohnungs- und Teileigentum

Für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser wurde im Durchschnitt 10 % mehr gezahlt. Bei den Doppelhaushälften betrug der Anstieg der durchschnittlichen Kaufpreise sogar starke 31 %. Auch beim Verkauf von Reihenhäusern ist der Verkaufspreis durchschnittlich um 18 % gestiegen. Die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 7 % gefallen bei gleichzeitig starkem Rückgang (- 34 %) der Eigentumsübergänge.

Der durchschnittliche Kaufpreis für Mehrfamilienhäuser ist im Landkreis Hersfeld-Rotenburg (- 35 %) sehr stark bis unter das Niveau von 2020 gefallen.

Bei den bebauten Grundstücken führt Bad Hersfeld mit 151 Verkäufen die Liste an, gefolgt von Bebra (90) und Heringen (85). Am Ende der Liste stehen Cornberg (11) und Breitenbach a. Herzberg (9).

Die teuersten Ein- und Zweifamilienhäuser wurden mit einem Durchschnittspreis von 309.000,- € in Niederaula und 306.000,- € in Bad Hersfeld verkauft.

Immobilienmarktdaten

Die deutliche Abnahme der Anzahl von registrierten Kauffällen (1.984) im Schwalm-Eder-Kreis mit -16 % im Vergleich zu 2021 wirkt sich auch auf den Geldumsatz und den Flächenumsatz aus. Der Geldumsatz fällt mit insgesamt 291 Millionen Euro
(- 3 %) geringer aus und als Flächenumsatz wurden 686 ha (- 7 %) ermittelt.

Die meisten Eigentumsübergänge fanden in Schwalmstadt (165), gefolgt von Homberg (Efze) (159) und Borken (Hessen) (123) statt. Die wenigsten Verkäufe verzeichnen die Gemeinden Körle (34) und Neuental (34) sowie die Stadt Schwarzenborn (16).

Unbebaute Grundstücke

Im Vergleich der Kommunen wurden die meisten unbebauten Grundstücke in Schwalmstadt (50) verkauft, gefolgt von Homberg (Efze) (47) und Oberaula (41). Die wenigsten Verkäufe verzeichnen Neuental (10) und Schwarzenborn (9).

Der durchschnittliche Kaufpreis für Wohn-Bauplätze ist in 2022 um 13 % gesunken und liegt damit sogar unter dem Niveau von 2020. Für einen Bauplatz wurde im Durchschnitt rund 72,- €/m² bezahlt.

Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen ist ein Anstieg der Kaufpreise bei Ackerland (+ 8 %) zu verzeichnen. Die Durchschnittspreise für Grünland hingegen sind um 14 % gefallen. Insgesamt wechselten hier 424 ha im Wert von 8,2 Mio. € die Eigentümerschaft. Der größte Geldumsatz auf diesem Segment wurde in Gudensberg erzielt.

Bebaute Grundstücke und Wohnungs- und Teileigentum

Für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser wurde im Durchschnitt 9 % mehr gegenüber dem Vorjahr gezahlt. Dies trifft aber nicht auf den Verkauf von Doppelhaushälften (- 7 %) und Reihenhäusern (- 12 %) zu, hier sind die durchschnittlichen Verkaufspreise gefallen. Ebenfalls gestiegen (+ 22 %) sind die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen. Jedoch ist ein Rückgang (- 17 %) an verkauften Eigentumswohnungen zu beobachten.

Der durchschnittliche Kaufpreis für Mehrfamilienhäuser liegt im Schwalm-Eder-Kreis
(+ 1 %) leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Bei den bebauten Grundstücken führt Homberg (Efze) mit 97 Verkäufen die Liste an, gefolgt von Borken (Hessen) (76) und Felsberg (72). Am Ende der Liste stehen Körle (17) und Schrecksbach (17) sowie die Stadt Schwarzenborn (6).

Die teuersten Ein- und Zweifamilienhäuser wurden mit einem Durchschnittspreis von 458.000,- € in Körle und 407.000,- € in Fritzlar verkauft.

Immobilienmarktdaten

Die deutliche Abnahme der Anzahl von registrierten Kauffällen (1.787) im Werra-Meißner-Kreis mit -11 % im Vergleich zu 2021 wirkt sich auch auf den Geldumsatz und den Flächenumsatz aus. Der Geldumsatz fällt mit insgesamt 176 Millionen Euro
(- 5 %) geringer aus und als Flächenumsatz wurden 729 ha (- 16 %) ermittelt.

Die meisten Eigentumsübergänge fanden in der Kreisstadt Eschwege (274) gefolgt von Witzenhausen (242) und Hessisch Lichtenau (225) statt. Die wenigsten Verkäufe verzeichnen die Gemeinden Weißenborn (24) und Neu-Eichenberg (21).

Unbebaute Grundstücke

Im Vergleich der Kommunen wurden die meisten unbebauten Grundstücke in Hessisch Lichtenau (121) verkauft, gefolgt von Witzenhausen (98) und Bad Sooden-Allendorf (88). Die wenigsten Verkäufe verzeichnen Weißenborn (15) und Neu-Eichenberg (6).

Der durchschnittliche Kaufpreis für Wohn-Bauplätze ist in 2022 um starke 18 % gestiegen. Für einen Bauplatz wurde im Durchschnitt gerundet 70,- €/m² bezahlt.

Bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen ist ein Rückgang der Kaufpreise bei Ackerland (- 6 %) und bei Grünland (- 9 %) zu verzeichnen. Insgesamt wechselten hier 354 ha im Wert von 4,2 Mio. € die Eigentümerschaft. Der größte Geldumsatz auf diesem Segment wurde in Hessisch Lichtenau erzielt.

Bebaute Grundstücke und Wohnungs- und Teileigentum

Für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser und Doppelhaushälften wurde im Durchschnitt 5 % weniger gezahlt. Das trifft aber nicht auf den Verkauf von Reihenhäusern zu, hier ist der Verkaufspreis um 31 % gestiegen. Ebenfalls gestiegen (11 %) sind die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen. Jedoch ist ein starker Rückgang (- 34 %) an verkauften Eigentumswohnungen zu beobachten.

Der durchschnittliche Kaufpreis für Mehrfamilienhäuser ist im Werra-Meißner-Kreis
(- 44 %) sehr stark bis unter das Niveau von 2020 gefallen.

Bei den bebauten Grundstücken führt Eschwege mit 142 Verkäufen die Liste an, gefolgt von Witzenhausen (125) und Hessisch Lichtenau (99). Am Ende der Liste stehen Neu-Eichenberg (15) und Weißenborn (9).

Die teuersten Ein- und Zweifamilienhäuser wurden mit einem Durchschnittspreis von 285.000,- € in Witzenhausen und von knapp unter 280.000,- € in Wehretal verkauft.

Hinweise

Der Bericht enthält unter anderem auch

  • aktualisierte Daten zur Demografischen Entwicklung,
  • Kartendarstellungen zum Bodenwertniveau auf Gemarkungsebene,
  • Regionale Sachwertfaktoren, Liegenschaftszinssätze und Rohertrags-faktoren nach ImmoWertV 2021.

Für nähere Informationen in einem Gespräch (Präsenz oder Videokonferenz) steht Ihnen gerne der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Uwe Koch, zur Verfügung.

Weitere Informationen erhalten Sie ebenfalls bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Immobilienwerte im Amt für Bodenmanagement Homberg (Efze) an folgenden Standorten:

Hans-Scholl-Straße 6 in 34576 Homberg (Efze)
Telefon: 0611 535-2166

Fax: 0611 535-2101
gs-gaa-afb-hr@hvbg.hessen.de
 

Goldbachstraße 12a in 37269 Eschwege
Telefon: 0611 535-2550

Fax: 0611 535-2511
gs-gaa-afb-hr@hvbg.hessen.de