Finanzielle Förderung

Die hessische Flurneuordnung wird gefördert durch die Europäische Union (EU), die Bundesrepublik Deutschland und das Land Hessen.

Die Basis für die europäische Förderung bildet die Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union.

Zur Umsetzung der GAP dient der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Er ist das zentrale Förderinstrument der EU zur Entwicklung ländlicher Regionen.
Darin werden für jede Förderperiode europaweit Ziele definiert, die durch die Mitgliedstaaten präzisiert werden.

Diese Ziele sind für die jeweilige Förderperiode (aktuell: 2014-2020) zwischen der EU und Deutschland vereinbart.
Priorität in der Förderung der ländlichen Entwicklung haben in Deutschland – und damit auch in Hessen - die folgenden, langfristigen, strategischen Ziele:

  • Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft,
  • Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und des Klimaschutzes sowie
  • die ausgewogene räumliche Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Regionen.

Die Bundesländer entwickeln auf Basis dieser strategischen Ziele unterschiedliche Programme zur Umsetzung, die sich an regionalen Besonderheiten orientieren. Das entsprechende hessische Programm heißt Entwicklungsplan für den ländlichen Raum (EPLR)Öffnet sich in einem neuen Fenster und ist die Basis für die hessische Förderung.

Die Basis für die nationale Förderung bildet die im Grundgesetz verankerte „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutz (GAK)“. Sie ist in Deutschland das wichtigste Instrument der Agrarstrukturförderung sowie der Förderung ländlicher Räume.
Mehr dazu erfahren Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung und LandwirtschaftÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Für die hessische Flurneuordnung stehen in der Förderperiode 2014-2020 dem Land Hessen rund 11 Mio. Euro aus dem ELER-Fonds zur Verfügung. Diese werden mit Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) mit der gleichen Summe kofinanziert.

Darüber hinaus fließen im Rahmen der hessischen Flurneuordnung weitere 13 Millionen durch die GAK in den ländlichen Raum.

Finanzielle Förderung in Flurbereinigungsverfahren

In einem Flurbereinigungsverfahren entstehen zwei Arten von Kosten.

Die Verfahrenskosten

Das sind die persönlichen und sächlichen Kosten der Behördenorganisation. Diese Kosten trägt das Land Hessen.


Die Ausführungskosten

Die zur Ausführung der Flurbereinigung erforderlichen Aufwendungen werden von der Teilnehmergemeinschaft (TG, als Körperschaft des öffentlichen Rechts, schließt alle Grundstücks-, Gebäude-und Anlageneigentümer sowie Erbbauberechtigte im Verfahrensgebiet ein) getragen.

Die Ausführungskosten können gemäß aktuell gültiger Finanzierungsrichtlinie mit bis zu 75% durch Mittel aus dem ELER-Fond und der GAK gefördert werden.

Ausführungskosten entstehen zum Beispiel für den Bau von gemeinschaftlich genutzten Anlagen, den Ausbau von Wegen, die landwirtschaftlich aber auch multifunktional für land-, forstwirtschaftliche und touristische Zwecke genutzt werden können, für Brückenbauwerke oder Renaturierungsmaßnahmen.

Finanzielle Förderung von SILEK

Das auf räumliche und thematische Schwerpunkte bezogene integrierte ländliche Entwicklungskonzept (SILEK) wird in (Teilen) einer Kommune unter intensiver Mitwirkung der Bevölkerung erarbeitet. 75 Prozent der Kosten für die Moderation dieses Prozesses sowie die Ergebnisdarstellung und Unterstützung der einzelnen Projektgruppen werden durch die hessische Flurneuordnung mit bis zu 40.000 Euro bezuschusst.

Finanzielle Förderung von dem ländlichen Charakter angepassten Infrastrukturmaßnahmen

Zur Unterstützung landwirtschaftlicher und touristischer Entwicklungspotenziale bietet die hessische Flurneuordnung die Förderung von dem ländlichen Charakter angepassten Infrastrukturmaßnahmen zum Beispiel für Wegebau und Wegeersatzmaßnahmen im Weinbau an. Mit diesem Förderinstrument können insbesondere Kommunen beim zukunftsfähigen Ausbau ihrer ländlichen Infrastruktur mit bis zu 65 Prozent (bei einem Selbstbehalt von 25 000 Euro) bei der Finanzierung von Maßnahmen unterstützt werden.

Detailinformationen und Anträge auf Förderung können bei den jeweiligen Ämtern für Bodenmanagement angefordert werden.

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