Eingeleitet wurde das Flurbereinigungsverfahren Wolfhagen-Istha, um die negativen Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe beim Bau der Ortsumgehung Istha im Zuge der B 251/B 450 auf viele Schultern zu verteilen. Der Bau der Ortsumgehung und die Ausgleichsmaßnahmen benötigten dabei insgesamt ca. 27 Hektar Fläche, die im Verlauf des Verfahrens vollständig frei erworben werden konnte. Ein Flächenabzug war somit nicht erforderlich. Insgesamt wurden in diesem Verfahren rund 700 Hektar Fläche mit rund 360 Eigentümerinnen und Eigentümern neu geordnet.
Das durch den Bau der Ortsumgehung Istha zerschnittene Wege- und Gewässernetz wurde neu geplant und auf einer Länge von sieben km mit aktuellen Wegebreiten für den modernen landwirtschaftlichen Verkehr neu- bzw. ausgebaut. Flächengröße und -zuschnitt der Äcker, Wiesen und Weiden wurden dabei den betriebswirtschaftlichen Bedürfnissen einer modernen Landwirtschaft angepasst. Hierzu wurden auch elf km nicht mehr benötigter Wege eingezogen und im Wesentlichen der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Die durch die Ortsumgehung entstandenen Eingriffe in Natur und Landschaft wurden durch die Anlage von Saumstreifen und Feldgehölzen im Umfang von drei Hektar ausgeglichen. Dabei wurden diese so in das neue Wege- und Gewässernetz integriert, dass mögliche Konflikte zwischen Landwirtschaft und Naturschutz von vornherein minimiert wurden.
Darüber hinaus wurden zum Schutz der Gewässer auf Wunsch der Stadt Wolfhagen ca. 20 Hektar Gewässerrandstreifen sowie ca. acht Hektar für die Renaturierung der Koppelwiesen bereitgestellt. Damit konnte ein bedeutender Mehrwert für Natur und Landschaft erzielt werden, der aber gleichzeitig die Entwicklungsmöglichkeiten der landwirtschaftlichen Betriebe, wenn überhaupt, nur unwesentlich eingeschränkt hat.
Um das öffentliche Trinkwassernetz zu schonen und gleichzeitig der Landwirtschaft finanzielle Einsparungen zu ermöglichen, wurde unter Nutzung des alten, nicht mehr für die öffentliche Wasserversorgung benötigten Hochbehälters von Istha, eine Wasserzapfstelle gebaut. Diese wurde als Maßnahme der Dorferneuerung gefördert.
Die Ausführungskosten aller Maßnahmen betrugen rund 725.000 Euro. Davon hat Hessen Mobil einen Anteil von rund 530.000 Euro getragen. Zusätzlich sind rund 130.000 Euro an Fördermittel der Europäischen Union, des Bundes und des Landes eingeflossen. Die restlichen Kosten wurden von der Stadt Wolfhagen getragen.