Viele Personen auf einer Treppe vor dem Schloß Biebrich

Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

Freisprechung der HVBG im Schloss Biebrich Wiesbaden

Insgesamt 50 Auszubildende aus den zwei Ausbildungsberufen Geomatik und Vermessungstechnik haben mit der Sommerprüfung 2024 ihre Berufsausbildung erfolgreich bestanden und bekamen am 10. Juli 2024 im Rahmen der Freisprechungsfeier im Schloss Biebrich der Landeshauptstadt Wiesbaden ihre Zeugnisse ausgehändigt.

Ausgerichtet wurde die Feier vom Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG), das als „Zuständige Stelle“ hessenweit die Berufsausbildung in Geomatik und Vermessungstechnik koordiniert.

„Sie werden gebraucht!“ HLBG-Präsident Dr. Hansgerd Terlinden brachte es in seiner an die Absolventen gerichteten Rede auf den Punkt. „Ob in der Öffentlichen Verwaltung – oder auch in der freien Wirtschaft, zum Beispiel in einem Architektur- oder Vermessungsbüro – ohne Fachkräfte, die qualitätsgesicherte Geobasisdaten erfassen und bearbeiten, geht es nicht“, so Terlinden. Dass Geomatikerinnen und Geomatiker sowie Vermessungstechnikerinnen und Vermessungstechniker auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, zeige sich auch daran, dass alle Absolventen, sofern sie nicht ein Studium anschließen, nach Ihrer Ausbildung bereits eine Stellenzusage haben, also wissen, wie es für sie beruflich weitergeht.

In die gleiche Kerbe schlug Udo Biefang, Referatsleiter für Geoinformation, Vermessung und Immobilienwertermittlung im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum. Biefang, der den Absolventen auch die Glückwünsche von Minister Kaweh Mansoori überbrachte, betonte: „Fachkräfte wie Sie werden auch vom Land Hessen händeringend gesucht, denn Geomatiker und Vermessungstechniker haben einen großen Anteil daran, dass hoheitliche Aufgaben wie Landesvermessung, die Sicherung des Eigentums an Grund und Boden durch das Liegenschaftskataster, die Immobilienwertermittlung sowie die erst seit kurzem im Landwirtschaftsministerium angesiedelte Flurneuordnung zuverlässig und fachgerecht wahrgenommen werden können.“

Anerkennende Grußworte an die Absolventen richteten außerdem die Vorsitzende des Prüfungsausschusses für Ausbildungsberufe in der Geoinformationstechnologie, Nicola Dekorsy-Maibaum sowie Jörg Mathes, als Vorsitzender des Bundes der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure e.V., BDVI Landesgruppe Hessen. Letzterem gilt auch Dank für die Spende des Fingerfood-Büffets, das im Anschluss an die Freisprechungsfeier beim Sektempfang allen Anwesenden prächtig mundete.

Mit der diesjährigen Sommer-Abschlussprüfung haben insgesamt 50 Prüflinge ihre Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen: 30 Geomatikerinnen und Geomatiker und 20 Vermessungstechnikerinnen und Vermessungstechniker wurden im Rahmen der Freisprechungsfeier gewürdigt. Ebenso waren die 12 Absolventinnen und Absolventen, darunter drei Geomatikerinnen und Geomatiker sowie neun Vermessungstechnikerinnen und Vermessungstechniker, die im Rahmen einer vorgezogenen Abschlussprüfung im Winter 2023/24 zugelassen wurden und nach verkürzter Ausbildungszeit von zweieinhalb Jahren ihre Ausbildung bereits im Januar 2024 beendet haben, zu Gast und erhielten entsprechende Anerkennung durch die geladenen Gäste.

Als prüfungsbeste Geomatiker bzw. Geomatikerinnen wurden heuer Henrik Behle, Theresa Conze (beide AfB Korbach), Timon Buss (AfB Marburg) und Gabriel Müller (AfB Heppenheim) ausgezeichnet. In der Kategorie „Vermessungstechnik“ wurden Joshua Bernhardt (ÖbVi Mathes), Marcel Pascal Ziegler (Mainova AG), Joshua Sperl (TPI Vermessung) und Denis Naumann (Stadtvermessungsamt Kassel) als Prüfungsbeste geehrt. Vorgenommen wurde die mit einem Buchgutschein verbundene Auszeichnung von Claudia Zmyslony, Nachwuchsreferentin des Deutschen Vereins für Vermessungswesen (DVW) Hessen.

Im Rahmen der Feier stellten darüber hinaus Katrin Stumpf (Amt für Bodenmanagement (AfB) Homberg), Moritz Watzke (AfB Heppenheim), Lukas Kehrein (TPI Vermessung) und Anton Krause (Bickardt Bau) ihre betrieblichen Aufträge aus den Bereichen Geomatik und Vermessung den anwesenden Gästen vor. Bei den „betrieblichen Aufträgen“ handelt es sich um praktische Arbeiten – ähnlich dem Gesellenstück von Handwerkern ­–, die in die Prüfungsnote mit einfließen. Katrin Stumpf hatte dafür zum Beispiel einen neuen Bebauungsplan digitalisiert. Lukas Kehrein wiederum einen Burgturm mit moderner Lasertechnologie vermessen.

Das HLBG ist Ausrichter der Freisprechungsfeier, weil es als sogenannte „Zuständige Stelle“ für eine Reihe von Ausbildungsberufen im öffentlichen Dienst die gesamte Durchführung der Berufsausbildung regelt und überwacht – darunter die Ausbildung zur Geomatikerin bzw. zum Geomatiker, zur Vermessungstechnikerin bzw. zum Vermessungstechniker, sowie die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserwirtschaft. Überdies fördert es die Beratung der Ausbildenden und der Auszubildenden durch so genannte Ausbildungsberater.

Im Verbund der sieben Ämter für Bodenmanagement (ÄfB) ist das HVBG auch der Ausbildungsbetrieb mit den meisten auszubildenden Geomatikern in Hessen. Zudem bieten die ÄfB und das HLBG ein duales Studium zum Bachelor of Engineering Geodatenmanagement (B.Eng.) in Zusammenarbeit mit der Frankfurt University of Applied Sciences an. Darüber hinaus können junge Menschen eine Ausbildung in verschiedenen Beamtenlaufbahnen – je nach Voraussetzung für den mittleren, gehobenen oder höheren Dienst – absolvieren.

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