Die künftige Nutzung von hochaktuellen Geodaten der Sentinel-Satelliten der Copernicus-Mission spielen hierbei, neben weiteren großvolumigen Geobasisdaten, eine zunehmend wichtige Rolle in Hessen.
Das Datenvolumen der amtlichen Geobasisdaten wächst rasant und wird durch hochaktuelle Geodaten der Sentinel 2-Satelliten kontinuierlich erweitert. Alle fünf Tage fliegen die Sentinel-Satelliten über Hessen und erzeugen neue Daten, die es in Zukunft für viele Anwendungsszenarien, wie z.B. in den Bereichen Umweltschutz, Landwirtschaft, Planung, Bauen, Katastrophenschutz sowie in Wissenschaft und Forschung, weiter zu nutzen gilt. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) beteiligt sich fachlich an der Machbarkeitsstudie aus der Anwenderperspektive. Als amtlicher Datenbereitsteller verfügt das HLBG, neben den Satellitendaten, auch über ein umfangreiches Datenportfolio von großvolumigen Geobasisdaten (Rasterdaten) wie Digitale Orthophotos, Orientierte Luftbilder oder Laserscan-Daten, um hier nur einige zu nennen. Nimmt man auch die originären Sensor-Daten (Rohdaten) hinzu, liegt das Datenvolumen schnell im „Petabyte-Bereich“. Das stellt die IT-Infrastruktur der hessischen Landesverwaltung hinsichtlich der Datenspeicherung, Datenprozessierung und Datenbereitstellung vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund wird die Studie auf Basis einer skalierbaren Cloudplattform (VCH) der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) durchgeführt, die die gemeinsame Nutzung der Daten an einer zentralen Stelle erlaubt.
Hessen hat für die Geobasisdaten seit 01. Februar 2022 Open Data eingeführt und stellt Geodaten zur freien Nutzung über das Internet zur Verfügung. Im Rahmen des Kick-offs unterstrich der Präsident des HLBG, Herr Dr. Terlinden, die Bedeutung von qualitätsgesicherten, validen Geoinformationen im Zeitalter wachsender globaler Herausforderungen und im Zusammenhang mit den vielen digitalen Wertschöpfungsketten, in denen Geodaten eine zentrale Rolle spielen:
„Daten sind das Gold des digitalen Zeitalters - die Handlungs- und Anwendungsbereiche der Geobasisdaten sind riesig. Die HVBG will gemeinsam mit Partnern dabei unterstützen diesen Datenschatz optimal zu nutzen“
(Dr. Hansgerd Terlinden, Präsident des HLBG)
Die Machbarkeitsstudie „GEO-HUB“, die im Rahmen einer Ausschreibung an die CORAmaps GmbH in Zusammenarbeit mit der rasdaman GmbH vergeben wurde, soll die zentrale Bereitstellung und Verarbeitung von multidimensionalen, großvolumigen Geodaten mittels der neuartigen „Data-Cube-Technologie“ anhand von konkreten Anwendungsfällen der HVBG und des HLNUG untersuchen. Dabei übernimmt mit der CORAmaps GmbH ein externer Dienstleister mit fachlicher Expertise im Bereich der Verarbeitung von Satellitendaten die Fachadministration der Lösung, die auf einer Cloud-Plattform der HZD betrieben wird. Erste Ergebnisse der Studie werden im Frühjahr 2024 erwartet.
Für fachliche Fragen stehen Ihnen Karsten Spilker (Telefon: +49 (611) 535 5433, E-Mail: Karsten.Spilker@hvbg.hessen.de oder Ralf Baecker (Telefon: +49 (611) 535 5280, E-Mail: Ralf.Baecker@hvbg.hessen.de) als Ansprechpartner gerne zur Verfügung.