Erst im April hat die Juristin Silvia Röhner den Vorsitz der Hessischen Spruchstelle für Flurbereinigung, die beim Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation angesiedelt ist, übernommen. Bei Ihrer ersten Tagung als Vorsitzende hat sie gleich ein wichtiges Thema auf die Tagesordnung gesetzt: die Gewinnung neuer Beisitzer für das Gremium, das als Schiedsausschuss im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren über die Widersprüche gegen die Ergebnisse der Wertermittlung und den Flurbereinigungsplan entscheidet.
Aktuell, so die Ausführungen von Silvia Röhner, verfügt die Spruchstelle über elf Beisitzer. Aus den drei Regierungsbezirken Kassel, Gießen und Darmstadt sind je drei Beisitzer bestellt. Gerne möchte die Spruchstelle die Zahl der Beisitzer auf 12 erhöhen.
Das Problem: Im Jahr 2025 laufen sechs Bestellungen aus. Teilweise sind die betroffenen Beisitzer seit den 1990er Jahren bestellt und möchten nicht weitermachen. „Es besteht daher Bedarf an Nachwuchs“, betonte Silvia Röhner. Als Beisitzer kommen in erster Linie Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes infrage, die Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit als Beisitzer der Spruchstelle haben.
Abgerundet wurde die Tagung schließlich durch einen Impulsvortrag zum Thema „Was kann Flurbereinigung?“. Andreas Pardun berichtete darin in seiner Funktion als Abteilungsleiter II des AfB Fulda unter anderem über positive Fallbeispiele aus der Praxis der Flurbereinigung. Die Beispiele machten deutlich, dass die Flurbereinigung sowohl für die Land- und Forstwirtschaft als auch für Hochwasser- und Naturschutz sowie sogar für Erholung und Freizeit von großem Nutzen sein kann.
Gleichzeitig wies Pardun aber auch auf Potenziale der Flurbereinigung hin, die zukünftig noch besser genutzt werden sollen und erwähnte zum Beispiel die Beschleunigung von Planungsverfahren, die Umsetzung von mehr Maßnahmen für die Forstwirtschaft oder die Stärkung der Zusammenarbeit über alle Verwaltungsebenen hinweg.
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