Umrisse der Landkreise Gießen, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill Kreis 3 dimensional

Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

Nachfrage nach Immobilien in Mittelhessen deutlich eingebrochen

Die Nachfrage nach Immobilien ist nun auch in Mittelhessen deutlich eingebrochen. „Im Jahr 2023 wurden nur noch knapp 8000 Verträge abgeschlossen und mit einem Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von circa 25 Prozent,“ so fast die Vorsitzende Dipl.- Ing. Stefanie Flecke die Kernaussage des Immobilienmarktberichtes 2024 zusammen.

Während unbebaute Grundstücke in dem Bereich der Landkreise Marburg-Biedenkopf, Gießen und des Lahn-Dill-Kreises mit knapp 4000 Transaktionen nahezu mit dem Vorjahr identisch gehandelt wurden, so sind sowohl bebaute als auch Wohn- und Teileigentums Objekte deutlich gesunken.

Bauplatzverkäufe sind Mangelware geworden, es zeigt sich nun deutlich, dass in den vergangen zwei Jahren kaum Bauland in die kommunale Entwicklung gegangen ist und realisiert wurde. Rund 30 Prozent weniger Bauplätze wurden verkauft.

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf sind die Fallzahlen um rund 50 Prozent zurückgegangen und im Lahn-Dill-Kreis um rund 25 Prozent. In der Stadt Wetzlar wurden nahezu keine Bauplätze in 2023 mehr verkauft. Nur im Landkreis Gießen  wurde im Jahr 2023 – nach dem Einbruch der Fallzahlen in 2022 – wieder mehr Bauland veräußert.

Eigenheime sind weiterhin gesucht und die Angebote auf dem Immobilienmarkt werden knapper. Ein Indikator hierfür ist Anzahl der Zwangsversteigerungen. Dieser ist mit 69 Fällen im auf dem niedrigsten Niveau seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2005 gesunken.

Im gesamten Zuständigkeitsbereich ist ein Rückgang bei den Verkäufen von Ein- und Zweifamilienhäusern nachzuweisen. Geringster Rückgang zum Vorjahr verzeichnet die Stadt Wetzlar mit „nur“ 10 Prozent ansonsten liegt der Rückgang bei über 20 Prozent. Der gesamte Geldumsatz ist sogar um rund 30 Prozent rückläufig.

Erstmalig seit 2013 sind die Preise für gebrauchte Immobilien deutlich fallend. Ein- und Zweifamilienhäusern mit einem Baujahr um 1975 fallen zwischen 4 bis 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr von rund 286.000 Euro auf 268.000 Euro.

Es zeigt sich, dass nur noch bei neueren Eigenheimen (Baujahr ab 2015) die Interessenten bereit sind stabile/gleichbleibende Preise zu zahlen. Die zu erwartenden Folgekosten (für Modernisierungen etc.) sind hier ausschlaggebend für diese Entwicklung.

Der Verkauf von neugebauten Eigentumswohnungen ist ebenfalls auf einem historischen Tief angekommen mit nur noch 85 Transaktionen im gesamten Zuständigkeitsbereich. Der durchschnittliche Preis je Objekt ist mit 3.753 Euro pro m² identisch wie im Vorjahr geblieben. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen ist ein Rückgang von 25 Prozent nachzuweisen. Hier wurde nun seit 13 Jahren erstmalig ein Sinken im durchschnittlichen Wohnflächenpreis von knapp 3 Prozent verzeichnet.

Diese und weitere Erkenntnisse können aus dem aktuellen Immobilienmarktbericht 2024 für die Bereiche der Landkreise Gießen, Marburg-Biedenkopf und des Lahn-Dillkreises entnommen werden. Der Immobilienmarktbericht 2024 steht Ihnen kostenfrei als Online-Produkt in Geodaten online unter www.gds.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster zum Download zur Verfügung.

Bei Fragen wenden Sie sich an den fachlichen Ansprechpartner im AfB Marburg, Tobias Rhiel (Tel.: 06421 3873-3359, E-Mail: tobias.rhiel@hvbg.hessen.de).