Traktor quer vor einer Brücke

Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

Freie Fahrt für Traktoren – dank Flurbereinigungsverfahren

Ab dem 1. Juli dürfen Traktoren nicht mehr auf der B 49 zwischen Offheim und Löhnberg fahren. Dank eines Flurbereinigungsverfahren des AfB Limburg gibt es nun eine offizielle Ausweichstrecke für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge.

Bereits am 18. Juni wurde die Trasse für den landwirtschaftlichen Verkehr frei gegeben. Wie wichtig der landwirtschaftliche Verbindungsweg für die Region ist, zeigte sich auch daran, dass Beselichs Bürgermeister Michael Franz bei der förmlichen Abnahme dabei war. Für das Amt für Bodenmanagement Limburg war der zuständige Fachbereichsleiter Christian Schmitt anwesend, der die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Teilnehmergemeinschaft lobte, zu der auch betroffene Landwirte gehörten, die immer wieder ihre Erfahrung einbringen konnten.

Auslösender Grund für die Maßnahme war der vierspurige Ausbau der B 49 zwischen Wetzlar und Limburg. In dessen Folge der Streckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Offheim und Löhnberg ab dem 1. Juli zur „Kraftfahrstraße“ (Schnellstraße) hochgestuft wird. Dies bedeutet, dass sämtliche Fahrzeuge, die bauartbedingt nicht schneller als 60km/h fahren können, den Streckenabschnitt nicht mehr benutzen dürfen, welches vor allem den landwirtschaftlichen Verkehr betrifft, der fortan auf umliegende Feldwege ausweichen muss.

Weil auf Höhe der Ortslage Heckholzhausen aber keine passende Verbindung besteht und der aufkommende landwirtschaftliche Verkehr für die Ortslage unzumutbar gewesen wäre, wurde der Bau des landwirtschaftlichen Weges im Zuge des Unternehmensflurbereinigungsverfahrens Beselich-Heckholzhausen (UF 1833) in Angriff genommen.

Seit dem Spatenstich im November 2024 wurden dafür errichtet: Ein Verbindungsweg, welcher die Lücke im Wirtschaftswegenetz schließt, die während des Ausbaus der B49 zur vierspurigen Strecke entstand. Dafür musste ein rund 600 Meter langes Teilstück der geplanten Straßentrasse neu errichtet werden, wobei ein weiteres, etwa 900 Meter langes Teilstück, über die bereits vorhandene und teils zurückgebaute, ehemalige Bundesstraße verläuft. Um den „Kerkerbach“ zu überqueren wurde zudem eine einstreifige, viereinhalb Meter breite und neun Meter lange Brücke errichtet. Der neue Weg ist so breit, dass sich entgegenkommende landwirtschaftliche Maschinen nicht behindern und so ein fließender Verkehr gewährleistet werden kann.

Die naturnahe Gestaltung eines anliegenden Gewässers erfolgte ebenfalls im Rahmen der Umbaumaßnahmen und ist inzwischen fertig gestellt. Durch die Verbreiterung des Gewässerbetts soll eine Verringerung der Fließgeschwindigkeit erreicht werden, um mehr Wasser in der Fläche halten zu können, bis es schlussendlich in den Kerkerbach mündet. Den Platz dafür schaffte der Rückbau eines alten Wirtschaftsweges, der durch den neuen Verbindungsweg ersetzt wurde.